Take a good look around, Vladimir Pastellkreide, Aquarell, Tusche, Kohle, Bleistift und Farbstift 29 x 29 cm
Nach Wochen einer Art künstlerischer Lähmung nach dem völkerrechtswidrigen und durch nichts zu begründenden Angriff Russlands auf die Ukraine, konnte mich der diesjährige Aufruf des BBK Niederbayern zur Jahresausstellung 30x30x30 aus dieser Lethargie befreien. Es ging mir darum, für diese Ausstellung die Themen "Kunst" und "Krieg" zusammenzubringen. Nicht zuletzt seit dem 1. Weltkrieg haben Künstlerinnen und Künstler Stellung gegen den Krieg bezogen. Otto Dix' Kriegstryptichon, das ich als junger Zivildienstleistender noch zu DDR-Zeiten in der Galerie der neuen Meister bei einem nicht ganz legalen (Wehrpflichtigen war der Besuch der DDR verboten) Dresden-Besuch sehen konnte und das in Auszügen auf der linken Bilderwand erscheint, hat mich wie kein anderes Bild künstlerisch beeinflusst. Das klare Stellung-Beziehen gegen Krieg und Gewalt einer Käthe Kollwitz und später eines Ernst Barlach, eines George Grosz oder auch eines Pablo Picasso in seinem Guernica-Bild haben mich zeitlebens künstlerisch und (lebens-)philosophisch inspiriert. "There is no path to peace, peace is the path", wird Mahatma Gandhi zitiert. "Der Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nicht", sagte Willy Brandt 1981. Hätte Wladimir (oder "Vladimir" im englischsprachigen Raum) Putin also nur genauer hingesehen und zugehört. Hat er leider nicht. Und tun leider so viele nicht, gerade in der Gegenwart. Gandhi scheint also Putin zuzurufen, dass er doch endlich einmal hinsehen und lernen sollte. "Peace is the path", das ist alternativlos. April 2022 |